Wenn man die Hauptstraßen in Senggigi entlangspaziert, sieht man gefühlt alle 50 Meter einen Reiseanbieter für diverse Tagesausflüge. Bei diesen kleinen Hütten gibt es auch immer viele Bilder, um die Touristen neugierig zu machen. Bei mir hat es funktioniert und vor allem die Bilder von super hohen, in der Natur eingebetteten Wasserfällen haben mich sehr fasziniert.
Mein Tipp: Vergleicht verschiedene Angebote, lasst euch die Telefonnummern geben und checkt genau zu welchen Konditionen ihr welche Leistungen bekommt. Sind die Eintritte bereits enthalten? Ist die Tour nur mit Fahrer oder ist auch ein englischsprachiger Guide mit dabei welcher euch überall hinbegleitet? Von meiner Erfahrung her gibt es immense Preisunterschiede und es lohnt sich etwas Zeit zu investieren, um mehrere Angebote zu vergleichen.
Die Tour startete um 08:00 morgens und ich wurde direkt vom Hotel abgeholt. Da ich aktuell allein auf Reisen bin habe ich mich für die Variante entschieden, dass ein Guide überall mit dabei ist – so fühle ich mich sicherer und habe auch jederzeit jemanden dem ich Fragen stellen kann 😊
Unser erster Zwischenstopp war der „Monkey Forest“. Meine Erwartungen und die Realität waren 2 verschiedene Welten. Ich dachte man geht in ein schönes naturbelassenes Areal, in welchem man die Affen dann in Ruhe beobachten kann. In Realität haben wir direkt an der Straße geparkt und die Affen genau bei der Straße dann auch gefüttert (bzw. mein Guide hat diese gefüttert da ich nicht wollte, weil mir die Affen sehr aggressiv erschienen). Mein Guide, Anton, meinte dass man früher Stiegen hochgestiegen ist und die Affen oben auf einem Felsen beobachten konnte. Da die Affen sehr schnell lernen, wissen sie, dass die Touristen unten auf der Straße ankommen und warten direkt dort, um gefüttert zu werden. Für mich war dieser Zwischenstopp zugegebenermaßen kein großer Mehrwert. Die Aggressivität der Affen beim Kampf um das Futter hat mir eher ein bisschen Angst gemacht.
Wir fuhren mit dem Auto weiter nach Senaru. Von dort aus starteten wir die kurze Wanderung zu den Wasserfällen. Es ist anfangs ein sehr ebener Weg, welcher sich entlang von Reisfeldern schlängelt. Neben dem Weg befindet sich direkt ein Bewässerungssystem, welches von den Wasserfällen ausgehend zu den Ackerflächen führt.
Nach ungefähr 30 Minuten Fußweg erreichten wir den 1. Wasserfall, den Sendang Gile Wasserfall. Dieser ist in 2 Stufen unterteilt. Am Fuße des Wasserfalls befindet sich ein keines Becken, wo man baden gehen kann. Bei meinem Besuch hatte der Wasserfall nicht so viel Wasser, dass es sich meiner Meinung nach ausgezahlt hätte, hier baden zu gehen. Der Wasserfall ist wirklich hoch und eingebettet in einer prachtvollen Pflanzenwelt – ein sehr schönes Bild!
Danach gingen wir noch ungefähr 15 Minuten weiter zum nächsten Wasserfall, dem Tiu Kelep. Um dort hinzugelangen, zahlt es sich aus entweder sehr robuste Wasserschuhe oder gutsitzende Badeschuhe zu tragen, da man öfter quer durchs Wasser waten muss, um dem Weg zu folgen. Dieser Wasserfall ist nochmal ein Stück höher und man fühlt sich sehr ehrfürchtig, wenn man sich diesem Wasserfall nähert. Hier bin ich baden gegangen. Schon alleine am Weg zum Wasserbecken war ich komplett nass aufgrund der Stärke des Spritzwassers. Das Wasser selbst war eine gute Abkühlung und ich habe es genossen die Wassermassen zu beobachten, die jede Sekunde herunterfließen und sich schließlich in dem Becken sammeln.
Nach den Wasserfällen sind wir noch in einem traditionellen Dorf in Senaru stehengeblieben und Anton hat mich durchgeführt. In diesem Dorf leben aktuell 78 Einwohner. Sie bauen die Häuser nach der traditionellen Bauweise mit Naturmaterialien wie zum Beispiel Gräser für die Dächer. Auf dem Areal haben sie unter anderem auch eigene kleine Stelzenhütten, die sie mit speziellen Stelzen versehen haben, sodass die Ratten keine Möglichkeit haben zum Reis zu gelangen.
Ein Großteil der Einwohner arbeitet entweder am Feld oder als Guide für Wandertouren in der Umgebung. Auf Rückfrage habe ich erfahren, dass wirklich nur mehr ein kleiner Teil an Familien in diesen traditionellen Dörfern wohnt, um die Tradition aufrechtzuerhalten (und wahrscheinlich auch weil der Tourismus durch freiwillige Spenden auch ein kleines Nebeneinkommen ist). Nach und nach ziehen immer mehr Familien raus aus diesen traditionellen Dörfern und leben in größeren Städten in „normalen“ Häusern.
Anschließend haben wir uns wieder auf den Rückweg nach Senggigi gemacht. Am Rückweg haben wir dann noch einen kurzen Zwischenstopp beim Malaka Viewpoint eingelegt. Es war ein sehr sehenswerter Ausblick auf die Bucht.
Anschließend wurde ich wieder zum Hotel zurückgebracht. Mir hat dieser Tagesausflug sehr gut gefallen und durch die verschiedenen Aktivitäten war es abwechslungsreich und die Zeit verging wie im Flug – klare Weiterempfehlung 😊
Welcher Wasserfall hat euch auf Reisen bisher am meisten beeindruckt? 😊
Comments