Auf Bali angekommen habe ich mich etwas überfordert gefühlt mit diesem breiten Yoga-Angebot. An jeder Straßenecke gibt es Yoga-Studios mit einer sehr abwechslungsreichen Auswahl an Kursen. Ich bin einer Empfehlung gefolgt und habe das Yoga Studio „Radiantly alive“ in Canggu ausprobiert. Es liegt sehr zentral in Canggu aber durch die Lage im 2. Obergeschoss des Hauses ruhig und man hat einen sehr schönen Blick über Canggu. Ich habe mich eigentlich gar nicht damit beschäftigt für welche Art von Yogakurs ich mich angemeldet hatte. Ich habe mich sehr spontan dazu entscheiden an diesem Tag noch Yoga zu machen und dachte es ist eine nette Idee die Stunde zeitlich passend zum Sonnenuntergang zu wählen. Bevor wir in die Yoga-Einheit reingestartet sind, sollte jeder von uns eine Karte ziehen mit einem Spruch – ich empfand das als eine schöne Idee um hier anzukommen und die restlichen Gedanken welche eventuell noch im Kopf herumkreisen wegzuschicken.
Angefangen hat die Yoga-Einheit mit einer entspannten Atem-Übung. Unsere Yoga-Trainerin hat uns dann erklärt, dass es bei dieser Einheit darum geht in verschiedenen Dehn-Übungen länger zu verweilen, um verkürzten Muskeln entgegenzuarbeiten. Pro Dehnübung gab es dann verschiedene Varianten wie man diese ausführen konnte, je nach Flexibilität des eigenen Körpers und natürlich nach Tagesverfassung. Mithilfe von Blöcken bzw. Kissen konnte man etwas Unterstützung haben. Während wir in Ruhe von einer Übung in die nächste übergingen, gab es sehr entspannte Musik.
Da ich eine Läuferin bin und meine Muskeln daher sehr verkürzt sind, sind Dehnübungen meist eine große Überwindung für mich bzw. sitze/liege ich meist sehr unentspannt da und warte verkrampft darauf, bis die Trainerin sagt, dass wir die Dehnung beenden können. Aus diesem Grund hatte ich anfangs etwas Sorge, dass diese 75min reine Dehneinheit mit viel Unbehagen meinerseits verbunden ist. Aber ich muss sagen, dass ich positiv überrascht wurde. Umso länger wir in einer Dehnung verharrt haben, desto leichter wurde es für mich. Nicht falsch verstehen – Dehnung bleibt Dehnung und ist für mich nie eine große Freude – aber ich konnte mich durch die Atmung und die Konzentration auf die Musik im Hintergrund halbwegs entspannen und auf die Dehnung einlassen. Dadurch dass wir für einige Minuten in einer Position verharrt sind, hat man sich später wirklich um einiges lockerer gefühlt.
Insgesamt hat mir diese Yoga-Einheit sehr gefallen. Diese Einheit war schon anstrengend aber auf eine öffnende und keine schweißtreibende Art und Weise. Ich denke, dass ich Yin-Yoga jedenfalls nochmal machen werde bzw. gibt es laut der Trainerin auch Kombinationen zwischen Vinyasa und Yin Yoga – das klingt auch spannend – ihr werdet von mir lesen! 😊
Die Tatsache länger als einige Sekunden in einer Dehnung zu bleiben, bereitet mir schon gedanklich enorme Schwierigkeiten 😂 Schön, dass es dir trotz konstanter Muskelverkürzung gefallen hat 😊