Freunde (vielen Dank Paul & Matthias) haben mir empfohlen von Tokio aus einen Tagesausflug nach Nikko zu machen. Nachdem ich mir online einige Bilder angesehen habe, war ich sofort überzeugt und habe mich von Tokio aus auf den Weg gemacht.
Ich verließ mein Hostel um 06:30 in der Früh und fuhr mit dem Zug nach Nikko. In Nikko angekommen hat man verschiedene Möglichkeiten. Ein Bus fährt alle paar Minuten vom Bahnhof los und den ganzen Bereich (46 Stationen) ab.
Ich ging zuerst zur Touristeninformation und ließ mich dort beraten, welche Möglichkeiten ich für meinen Tagesausflug hatte. Der Mitarbeiter dort war sehr freundlich und machte mir einen Vorschlag, mit welchem ich zufrieden war. Als ich dann fragte wie viel Gehzeit ich in etwa einkalkulieren müsste, meinte er 5 Stunden. Als ich ihn dann erschrocken ansah, weil ich es kürzer eingeschätzt hätte, meinte er, wenn ich schnell gehe, vielleicht nur 4 oder eventuell auch nur 3 Stunden. So bin ich dann mit einem guten Plan, wohin ich möchte aber mit wenig Plan wie lang es tatsächlich dauern wird, losgezogen.
Man kann von der Zugstation „Tobu Nikko“ theoretisch direkt losgehen. Man startet dann durch den Ort und erreicht nach ungefähr 20 Gehminuten eine schöne rote Brücke namens Shinkyo (wäre Busstation 7), welche sehr bekannt ist und man auch auf vielen Fotos von Nikko sieht.
Da die unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten weit verstreut lagen und ich keine Lust hatte länger direkt an der Straße zu spazieren, nahm ich einen Bus direkt vom Bahnhof und stieg bei der Station 26 aus. Bei dieser Station seid ihr richtig, wenn ihr euch die Kegon Wasserfälle ansehen wollt. Sie liegen am Fluss Ōshiri, welcher den Ablauf des Chūzenji-Sees darstellt. Die Fallhöhe der Kegon-Fälle beträgt 97 Meter. Bei dem Wasserfall hat man auch die Möglichkeit für umgerechnet ca. 3€ (Stand Oktober 2023) mit einem Aufzug ein Stück weiter hinabzufahren, um noch näher an diese heranzukommen. Ich war zuerst skeptisch aber muss zugeben, dass es sich gelohnt hat den Aufzug zu nutzen. Der Wasserfall wirkt noch gigantischer und ehrfürchtiger – und es ist ein toller Fotospot! 😊
Von den Kegon Wasserfällen ausgehend startete ich meine Wanderung entlang der beschilderten Route. Es ging entlang des soeben erwähnten Chūzenji-Sees. Am Rand des Sees hatte man wunderschöne Aussichten auf die Gegend und vor allem die Bäume, von welchen sich die Blätter langsam in verschiedene Farben verfärbten.
Nach einer ganzen Weile am See entlang, zweigte der Weg in eine andere Richtung ab und führte zu anderen Wasserfällen, nämlich den „Ryuzu Falls“. Ich weiß nicht weshalb, aber genau dort waren die Herbstfarben am intensivsten, es war daher ein unglaublich schönes Bild der Wasserfälle eingebettet in dieser herbstlichen Umgebung.
Anschließend kam für mich der schönste Teil des Wanderwegs. Kleine Trampelpfade, welche von Bambus gesäumt wurden, führten durch einen herrlich herbstlich gefärbten Laubwald. Ich konnte nicht genug Bilder davon machen – es war unfassbar schön hier entlang zu schlendern.
Zwischendurch sah man kleine malerische Holzbrücken mitten in diesem bezaubernden Wald – wirklich toll.
Nach und nach lichtete sich der Wald und die Landschaft änderte sich zu einem trockneren Gebiet. Man hatte einen weiten Blick und konnte so ein tolles Panorama der Berge rundherum bewundern.
Einige weitere Kilometer im Wald führten dann schließlich zu den „Yutaki Falls“. Dieser sehr breite Wasserfall war beeindruckend für mich. Der Wanderweg führte wirklich direkt daran vorbei und man konnte die Wassermassen aus nächster Nähe beobachten, wie sie sich ihren Weg hinabbahnen.
Anschließend mündete der Wanderweg zum Endpunkt, nämlich dem „Lake Yunoko“. Dieser See ist ein gebührendes Ende der Wanderung. Er ist von 3 Seiten von Bergen umgeben und man kann entlang eines kleinen Pfades direkt am Wasser entlangspazieren.
Vom Parkplatz neben dem See aus ging dann der Bus zurück zum Bahnhof. Es war ein extrem langer (ich verließ mein Hostel um 06:30 in der Früh und kam um 22:00 zurück), jedoch traumhafter schöner Tag. Die Wanderung an sich dauerte für mich ca. 4,5 Stunden (allerdings bin ich ein Stück weiter gegangen als von dem Mitarbeiter bei der Touristeninformation vorgeschlagen). Also ich lag innerhalb der von ihm geschätzten Zeitspanne! 😊
Ich würde Jedem, der nach Japan reist, empfehlen, Nikko zu besuchen. Je nach Zeit und Interesse hat man verschiedene Möglichkeiten den Tag zu gestalten. Es gibt auch eine Vielzahl an Tempeln und Schreinen zu besichtigen – diese Seite von Nikko kenne ich leider nicht.
Tipp: Wenn ihr genügend Zeit habt, würde ich euch raten 1-2 Nächte in Nikko zu verbringen. Es ist eine wunderschöne Gegend, man kann viel erkunden und es ist etwas weniger zeitintensiv als ein Tagesausflug von Tokio aus.
Welche herbstliche Wanderung habt ihr in letzter Zeit besonders genossen? 😊
Einer meiner liebsten Einträge! Ich stelle mir die Wanderung traumhaft schön vor und es ist sehr gut beschrieben und die Fotos sind eine Augenweide!! Du hast gemeint du hast viele Fotos gemacht - kannst noch mehr hier teilen?
Vielen Dank für diese schönen Bilder. Ich mag es ganz besonders, wenn du ein kleines Video mitschickst. Da glaubt man auch dabei gewesen zu sein. Ich liebe Wasserfälle und hätte diese sehr gerne live erlebt. Ich wünsche dir weiterhin so tolle Erlebnisse und baldige Genesung!😊
Danke für diese zauberhafte Wanderung man glaubt auch dort zu sein! Ich hoffe es geht dir wieder besser? Es ist sicher schöner gesunder zu sein und du kannst wieder weiter deine Ziele verfolgen! Hab noch eine schöne Zeit liebe Julia